Forschungsziele
Wir verstehen die Aufgabe des Instituts in der Forschung primär nicht darin, akute Probleme zu lösen, sondern es ist unser Anliegen, grundlegendes Verständnis von Beziehungen zwischen Organismen auf mehreren Ebenen zu erarbeiten und daraus neue Möglichkeiten für das Management von Ökosystemen zu finden. Daher betreiben wir im wesentlichen Programmforschung - jedoch ist bei unmittelbar angewandten Fragestellungen Projektforschung durchaus angesagt.
Anwendungsorientierte Grundlagenforschung
Chemische Ökologie stellt dabei die Klammer dar so unabhängig voneinander sie zunächst erscheinen und auch gesehen werden können. Wir stellen proximate "wie?"-Fragen, aber auch ultimate und fragen im evolutionsbiologischen Rahmen "warum?". Nachdem Prof. Vité chemisch-ökologische Forschung auf das Management von Borkenkäfern ausgerichtet am Institut einführte, betrachten wir jetzt in einem umfassenderen Ansatz weitere Aspekte dieser neuen Forschungsdisziplin. Die von uns betriebene anwendungsorientierte, chemisch-ökologische Grundlagenforschung geht von verhaltens- bzw. entwicklungsmodifizierenden Naturstoffen (Info-/Semiochemikalien, Ökomone) aus und ist z.B. charakterisiert durch die integrierte Betrachtung von
- Biologie, Physiologie und Ökologie chemischer Kommunikation bei Insekten: Morphologie und Histologie der Drüsen, Chemie und Biogenese von Pheromonen und sekundären Pflanzenstoffen, Ethologie chemisch modifizierter Verhaltensweisen, Perzeption von Pheromonen und sekundären Pflanzenstoffen (Riech- und Geschmacksphysiologie), Verflechtung von chemischem Schutz vor Gegenspielern und sexueller Kommunikation,
- Insekten-Pflanzen-Beziehungen: Bedeutung sekundärer Pflanzenmetabolite für Tiere,
- Struktur von Lebensgemeinschaften und Einfluss gebietsfremder Tiere und Pflanzen,
- innerartlichen Unterschieden ("Ökospezies", "Ökotypen") und individueller Variation.
siehe auch:
Boppré M (1993) Forstzoologie quo vadis in Freiburg?
Forstw Cbl 112: 295-303